Glossar zur EnEV

Im Glossar werden wesentliche Begriffe der EnEV erläutert.

Die folgenden Definitionen erläutern die wichtigsten Fachbegriffe der EnEV. Sie beziehen sich auf die in der EnEV zugelassenen Bilanzierungsnormen DIN V 18599 bzw. DIN V 4701-10/12 und DIN V 4108-6 und wurden weitestgehend daraus entnommen.

Die Anlagenaufwandszahl eP stellt das Verhältnis von Aufwand zu Nutzen dar und ist somit der Kehrwert des Nutzungsgrades. Die Verluste des Heizungssystems werden unter Berücksichtigung der Primärenergiefaktoren für die eingesetzten Energieträger in der Anlagenaufwandszahl eP zusammengefasst.

Eine kleine Aufwandszahl kennzeichnet ein energetisch günstiges System. Bei Wohngebäuden ergibt bspw. die Summe aus Heizwärme- und Warmwasserwärmebedarf multipliziert mit der Anlagenaufwandszahl den Jahres-Primärenergiebedarf QP.

QP = (Qh + Qtw) × eP

Endenergie ist die an der Haus- oder Grundstücksgrenze angelieferte Energie, zum Beispiel die Gasmenge am Hausanschlussraum oder die gelieferte Fernwärme.

Der Endenergiebedarf ist die (berechnete) Menge an Energie, die der Anlagentechnik (Heizung, Lüftung, Warmwasserbereitung, Kühlung, Beleuchtung) zur Verfügung gestellt wird, um die festgelegte Rauminnentemperatur, die Erwärmung des Warmwassers und die gewünschte Beleuchtungsqualität über das ganze Jahr sicherzustellen. Im Endenergiebedarf ist die für den Betrieb der Anlagentechnik benötigte Hilfsenergie mit einbezogen. Die Endenergie ist die Menge an Energie, die der Verbraucher für eine bestimmungsgemäße Nutzung unter normativen Randbedingungen benötigt. Der Endenergiebedarf wird vor diesem Hintergrund nach verwendeten Energieträgern angegeben; Übergabeschnittstelle ist die Gebäudehülle.

Die Gebäudenutzfläche AN stellt die Fläche dar, auf die sich der Kennwert eines Energiebilanzverfahrens bezieht. Sie wird bei Wohngebäuden nach EnEV aus dem beheizten Gebäudevolumen (Ve) abgeleitet: AN=0,32 m-1Ve. Bei einer lichten Geschosshöhe (hG) unter 2,50 m oder über 3,00 m errechnet sich die Gebäudenutzfläche wie folgt: AN = [(1/hG)-0,04 m-1] Ve. Die Gebäudenutzfläche ist vor allem bei kleineren Gebäuden meist deutlich größer als die Wohn- und Nutzfläche, da das gesamte beheizte und quasi beheizte Volumen in Bezug genommen wird. Die Energiebezugsfläche in der EnEV ist die Gebäudenutzfläche AN.

Die Heizlast stellt die Heizleistung dar, die ein Raum/Gebäude benötigt, um am kältesten Tag – bei genormten meteorologischen Wetterdaten – ausreichend beheizt zu werden. Sie wird nach DIN EN 12831 berechnet.

In Abhängigkeit vom Wetter und von den Nutzungsbedingungen des Gebäudes vom Heiz-/Kühlsystem abzugebende Wärme/Kälte, die sich aus den Transmissions- und Lüftungswärmesenken und den inneren sowie solaren Wärmequellen ergibt (Bedarf).

Hilfsenergie ist die Energie, die von Heizungs-, Kühl-, Trinkwarmwasser-, Raumluft- einschließlich Lüftungs- und Beleuchtungssystemen zusätzlich für Pumpen, Ventilatoren, Regelung, Elektronik usw. verwendet wird, um die Nutzenergiebereitstellung zu ermöglichen.

Die Nettogrundfläche ANGF ist (nach EnEV) die Summe aller nutzbaren Flächen im thermisch konditionierten Gebäudevolumen. Diese Fläche wird nach DIN 277 „Grundflächen und Rauminhalte von Bauwerken im Hochbau“ berechnet.

Die zur Verrichtung einer Dienstleistung benötigte Energie, zum Beispiel die Wärmeabgabe eines Heizkörpers.

Nutzenergiebedarf ist der Oberbegriff für:

  • Nutzwärmebedarf,
  • Nutzkältebedarf,
  • Nutzenergiebedarf für Trinkwarmwasser,
  • Beleuchtungsbedarf,
  • Bedarf für energetische Luftaufbereitung.

Die Primärenergie berücksichtigt neben dem Energiegehalt eines Energieträgers auch den Energieaufwand von der Gewinnung eines Energieträgers bis zur Bereitstellung der Endenergie beim Nutzer (Vorketten für Förderung, Aufbereitung, Umwandlung, Transport und Verteilung der betrachteten Energieträger). Die Primärenergie ist die Rohenergie.

Der Primärenergiefaktor fP wird bei der Gebäudebilanzierung für den Anteil nicht-erneuerbarer Energien genutzt. Er stellt zudem das Verhältnis von Primär- zu Endenergie dar.

Der Primärenergiebedarf ist die (berechnete) Menge an Energie, die zusätzlich zum Energieinhalt des benötigten Brennstoffs und der Hilfsenergien für die Anlagentechnik auch die Mengen an Energie einbezieht, die durch vorgelagerte Prozessketten außerhalb des Gebäudes bei der Gewinnung, Umwandlung und Verteilung der jeweils eingesetzten Brennstoffe bzw. Stoffe entstehen.

Der U-Wert eines Bauteils bezeichnet den Wärmestrom pro Quadratmeter des Bauteils bei einer Temperaturdifferenz von einem Kelvin. Es ist die ausschlaggebende wärmeschutztechnische Eigenschaft von Außenbauteilen.

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