Neues Online-Tool zur Kennzeichnung alter, ineffizienter Heizungsanlagen und zur Generierung eines individuellen Austauschplans

Die Art und Weise, wie in Europa Häuser beheizt werden, belastet Umwelt und Budget. 60 Prozent aller Heizungsanlagen sind alt und ineffizient. Die jährliche Austauschrate liegt bei nur vier Prozent. Das EU-Horizon 2020-Projekt „HARP“ veröffentlicht ein Online-Tool, das es Privatpersonen in fünf EU-Ländern ermöglicht, die Energieeffizienz ihrer installierten Heizungsanlagen zu bewerten und sie bei der Suche nach einer effizienteren Alternative zu unterstützen.

Das Online-Tool ermöglicht es Eigentümerinnen und Eigentümern von Ein- und Zweifamilienhäusern in Deutschland, Frankreich, Italien, Portugal und Spanien herauszufinden, welches EU-Effizienzlabel ihre alte Heizung bekommen würde. Ziel dieser Bewertung ist es, die Gebäudeeigentümerinnen und Gebäudeeiegtnümer zu motivieren, sich nach einer effizienteren Alternative umzusehen und so die Austauschrate zu erhöhen. Das Tool begleitet beim Austauschprozess. Nach Ausfüllen eines kurzen Formulars stellt die Online-Anwendung folgende Informationen zur Verfügung:

Überblick über die verschiedenen geeigneten Heizungsalternativen und deren Vorteile;
Informationen zu Installationsfachleuten, die beim Austausch der Heizungsanlage helfen können;
Überblick über die verfügbaren Fördermöglichkeiten auf nationaler Ebene.

Das HARP-Online-Tool begleitet Gebäudeeigentümerinnen und Gebäudeeigentümer durch den gesamten Entscheidungsprozess von der Sensibilisierung bis hin zur maßgeschneiderten praktischen Umsetzung.
Hier geht’s zum Online-Tool

„Das HARP-Online-Tool ist eine Entscheidungshilfe, das Verbrauchern und Verbraucherinnen zeigt, welche Lösung für die Beheizung ihres Hauses am besten geeignet ist.“
Joana Fernandes, Koordinatorin HARP-Projekt

Joana Fernandes, Koordinatorin des HARP-Projekts: „Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, nach energieeffizienten Heizlösungen zu suchen, die Komfort bei geringeren Kosten und reduzierter Umweltbelastung bieten. Hier kann das HARP-Online-Tool helfen: Es ist eine Entscheidungshilfe, das Verbraucherinnen und Verbrauchern zeigt, welche Lösung für die Beheizung ihres Hauses am besten geeignet ist und welche Einsparungen sie von energieeffizienten und erneuerbaren Lösungen erwarten können.“

Ineffiziente Heizsysteme haben einen enormen Einfluss auf den Energieverbrauch und die CO₂-Emissionen in der EU. 80 Prozent des Energieverbrauchs der privaten Haushalte entfallen auf Heizung und Warmwasser. Obwohl die seit 2015 geltenden Ökodesign- und Energieverbrauchskennzeichnungsvorschriften für Raumheiz- und Warmwassergeräte die Produkte mit der schlechtesten Energieeffizienz vom Markt genommen haben, sind immer noch viele ineffiziente Heizkessel im Einsatz. Das liegt daran, dass Heizkessel oft über 15 Jahre im Betrieb sind und ihre Austauschrate sehr gering ist. Viele der alten Heizkessel fallen in die Effizienzklasse C oder niedriger. Zur Einordnung: A+++, also besonders effizient und/oder mit erneuerbaren Energien betrieben, ist seit 2019 das Label für die höchste Effizienzklasse und D jene für die niedrigste, also ineffizient und veraltet.

HARP (Heating Appliances Retrofit Planning) ist ein vom EU-Programm Horizon 2020 finanziertes Projekt, das darauf abzielt, das Bewusstsein der Verbraucher für die Ineffizienz ihrer Heizungsanlagen zu schärfen und die Einführung effizienter Alternativen zu initiieren.